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Artikel von Thoralf Haß zu unserer Show "Making of - die Geburtstagsshow -"
zu unserem 3-jährigen Geburtstag am 14.10.2011.

Veröffentlichungen:
niederlausitz-aktuell.de
Blicklicht November/2011


Ein unterhaltsames Geburtstagsgeschenk für die eingeladenen Gäste



15.10.2011 13:14 - [th.] Wer zu einem Geburtstag eingeladen wird, bringt gewöhnlich auch ein Geschenk mit. Bei „Rabota Karoshi“, dem Improvisationstheater der BÜHNE acht, ist das ein wenig anders: dort beschenken die Ensemblemitglieder die Gäste.

„Making of – Die Geburtstagshow“ lautete das Motto des Abends. Der Zuschauer sollte endlich erfahren, wie entsteht Improvisationstheater, wie bereitet man sich vor und muß man überhaupt proben? Auf all diese Fragen wurden Antworten gesucht und gefunden.
Und wie zu jeder Geburtstagsshow der Karoshis reichten auch in diesem Jahr nicht die bereitgestellten Sitzplätze. Wieder mussten schleunigst noch ein paar Stühle organisiert werden, damit alle Besucher einen Platz finden.
Moderator „Hoffi“ nahm sich dann auch die Zeit, verzichtete auf das obligatorische Aufwärmprogramm und zählte stattdessen jeden einzelnen Gast. 88 Zuschauer waren anwesend und erlebten gleich eine Premiere: erstmalig wurden kleine Einspielfilme ins Programm integriert. So erinnert der Eröffnungsfilm an eine „arte“-Dokumentation und man fragt sich, ob das gewollt oder als Parodie zu verstehen ist.

Danach ging es Schlag auf Schlag. Christoph „Morles“ Morlings Interpretation des Rocksongs „Der Igel ist tot“ forderte das Publikum zu lautem Johlen und Beifallsstürmen heraus. Ein Liebespaar erlebt auf Neuseeland die Apokalypse und ist auf der Flucht vor den Wassermassen ohne Aussicht auf Rettung. Auch das aktuelle Tagesgeschehen wurde aufgegriffen. In Anspielung auf die kurz zuvor gezeigte Neuseeland-Szene schlugen die Künstler vor, auch Cottbus zu fluten. Der Einsatz von Booten sei nämlich viel umweltfreundlicher und spritsparender als Bus und Straßenbahn.
Das man mehr können muß als Jonglieren und Tanzen, um ins „Rabota Karoshi“-Team aufgenommen zu werden, bewies der Film vom Casting. Manchmal ist es eben nützlich, sich ein Brett vor den Kopf zu hauen.

Das Beste kommt immer zum Schluss. Das ohnehin schon unterhaltsame Programm erlebte seinen Höhepunkt bei den Abenteuern von Johnny, dem die Großstadt Cottbus zu eng geworden ist und der deshalb nach Peitz zieht. „Morle“ als Johnny zog noch einmal alle Register seines Könnens und sorgten für Lachsalven und Tränen in den Augen der Zuschauer. Johnny traf nämlich in Peitz nicht nur die Fisch- und Bier-Fachverkauferin, sondern auch den Weihnachtsmann und schließlich seine Traumfrau.
Bei „Rabota Karoshi“ werden Träume und Wünsche wahr. Die grausame Realität vermischt sich mit der Illusion. Daraus entstehen immer wieder neue Geschichten. Kein Schriftsteller kann sich diese Geschichten ausdenken. Das Publikum im Saal bestimmt durch Zwischenrufe und Anweisungen die Handlung, die sofort eine andere Richtung einschlägt.
So gab es am Ende der Veranstaltung lang anhaltenden Applaus für die 8 Künstler. Und weil die zu faul waren, sich persönlich zu verabschieden, ließen sie wie im Film einen Abspann über die Leinwand laufen, der so witzig und mit Outtakes gespickt war, daß man sich wünscht, auch zur nächsten Geburtstagsshow kommen zu dürfen – einfach um zu erfahren, was es Neues zu entdecken gibt.
„Rabota Karoshi“ ist nun 3 Jahre alt geworden, steckt quasi noch in den Kinderschuhen. Das Programm und die Spielfreude und Kreativität der Darsteller beweisen jedoch, daß „Rabota Karoshi“ längst erwachsen geworden ist.

Thoralf Haß

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